Du träumst von einer Selbstständigkeit als Einzelunternehmer:in? Gratulation, damit bist Du allerdings nicht allein. Ein Einzelunternehmen gründen, diesen Traum haben viele Menschen. Die wenigsten setzen diesen jedoch in die Tat um, weil Informationen fehlen oder bestimmte Schritte ganz einfach nicht ganz klar sind. Da helfen auch keine Webseiten, die stets das gleiche vom Gründen eines Einzelunternehmens predigen.
Wir sprechen hier aus eigener Erfahrung und zeigen Dir worauf es wirklich ankommt wenn Du ein Einzelunternehmen gründen möchtest. Sei gespannt auf einen kleinen Einblick, welche Schritte zur Unternehmensgründung notwendig sind und welche Du getrost ignorieren kannst.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Einzelunternehmen?
Ein Einzelunternehmen ist ein Unternehmen, das von einer Person (natürliche Person) geführt wird. Diese Person kann durchaus Mitarbeiter einstellen, da sich der Bezug „Einzelunternehmen“ auf die Haftung und Verantwortung des Unternehmens bezieht. Die verantwortliche Person ist zu 100% für den Erfolg und den eventuellen Mißerfolg des Unternehmens verantwortlich und mit dem eigenen Vermögen haftbar.
Das klingt jetzt etwas tragisch, aber das ist es gar nicht. Du bist nämlich meist „nur“ mit Deinem eigenen Vermögen voll haftbar, wenn Du grob fahrlässig agierst. Also etwas mit Absicht herbeiführst oder wichtige Regeln, Gesetze und Hinweise ignorierst.
Übrigens: Du bist bei anderen Unternehmensformen ebenfalls mit Deinem eigenen Vermögen haftbar, wenn Du grobfahrlässig gehandelt hast. Lass Dich also von diesem Satz nicht aus der Fassung bringen oder in die Irre führen.
Bei einem Einzelunternehmen arbeitest Du für dich selbst und auf eigene Rechnung. Laut einigen Aussagen von anderen Webseiten ist durch die persönliche Haftung mit dem Betriebs- bzw. Privatvermögen eine hohe Kreditwürdigkeit gegeben. Das ist falsch!
Du erhältst eine hohe Kreditwürdigkeit NICHT durch Dein Privatvermögen, sondern durch Dein Einkommen Deines Unternehmens. Setze als unter keinen Umständen voraus, dass Du – wenn Du Investitionen am Anfang benötigst – dieses Geld durch die Gründung eines Einzelunternehmens erhältst.
Unsere Persönliche Erfahrung in diesem ganzen Zusammenhang ist die magische Zahl 100. Die kennst Du nicht? Dann lass uns doch ganz kurz darauf eingehen. Ach ja, wir wußten auch nichts von dieser Zahl, bis wir damit mitten in unserer Selbstständigkeit konfrontiert wurden.
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Die magische Zahl 100
Die magische Zahl 100 ist eine Zahl, mit der Du im Laufe Deiner Selbstständigkeit womöglich öfters zu tun haben wirst. Vor allem wenn Du startest und ein Business aufbauen möchtest, wird Dich diese Zahl wie ein Fliege verfolgen. Doch was ist so magisch an dieser Zahl? Das wissen wir selbst nicht, fakt ist jedoch:
- Wenn Du von Deiner Bank für Dein Unternehmen einen Kredit haben möchtest, dann solltest Du mindestens 100 zahlende Kunden vorweisen können. Ansonsten kannst Du Dir den Termin bei Deinem Bankberater sparen. Da sprechen wir aus eigener Erfahrung und schmunzeln über Werbeslogans wie #glaubandich
- Möchtest Du Kooperationen mit Unternehmen, um Dich besser positionieren zu können, solltest Du ebenfalls mindestens 100 zahlende Kunden bzw. Referenzen vorweisen können.
- Bist Du grundsätzlich auf Referenzen angewiesen, solltest Du auch an die 100 vorweisen können, sonst wirst Du es schwer haben neue Kunden und/oder Partner für Dein Business zu finden.
Du siehst also.. da beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn auf der einen Seite benötigst Du Geld und Kooperationen um neue Kunden und/oder Partner zu finden, auf der anderen Seite setzen Banken, Partner und womöglich Kunden allerdings einen bestimmten Referenzpunkt (=100) voraus. Behalte diese Information im Auge, wenn Du Dein Business starten bzw. aufbauen möchtest.
Die Gründung eines Einzelunternehmens
Die Gründung eines Einzelunternehmens ist in Österreich seltsamerweise relativ einfach. Für den Start benötigst Du eine Gewerbeberechtigung. Diese bekommst Du in der Regel automatisch durch die Anmeldung Deines Einzelunternehmens bei einer der Servicestellen der Wirtschaftskammer Österreich.
Manche Gewerbearten benötigen eine Gewerbeberechtigung und einen Befähigungsnachweis. Genaue Informationen bekommst Du dabei im Zuge Deiner Gründung bei den Servicestellen der WKO. Besitzt Du diese Nachweise nicht, so kannst Du a) kein Unternehmen gründen oder b) einen gewerberechtlichen Geschäftsführer bestellen, der zudem im Betrieb mitarbeiten, voll versichert und mehr als die Hälfte der wöchentlichen Normalarbeitszeit (>20h) beschäftigt sein muss. Auf gut Deutsch: Du musst bereit einen Angestellten monatlich bezahlen und ebenso Arbeit für ihn/sie haben.
Es gibt auch gewissen Möglichkeiten bzw. Sonderformen wenn Du ein Einzelunternehmen gründen willst: Wie beispielsweise die Kleinstunternehmerregelung, die es in Deutschland und in Österreich gibt. Zudem musst Du auch nicht unbedingt in die 100% Selbstständigkeit wechseln, sondern kannst dies in Absprache mit Deinem Arbeitgeber auch nebenberuflich machen (was wir – sofern es möglich ist – sogar empfehlen).
Warum empfehlen wir eine nebenberufliche Selbstständigkeit?
Möchtest Du ein Einzelunternehmen gründen, also selbstständig sein, dann versuche das am Anfang nebenberuflich. Ganz ehrlich, Du ersparst Dir dadurch womöglich etwas Stress. Erstens hast Du weiterhin ein geregeltes Einkommen bei Deinem derzeitigen Arbeitgeber. Du kannst Dein Einzelunternehmen gründen und langsam aufbauen. Eine 100%ige Selbstständigkeit erlaubt Dir diese „Ruhe“ nicht. Du musst Dich von Tag 1 darum kümmern, dass Du Kunden gewinnst, die Deine Rechnungen bezahlen.
Zweitens sinken Deine Abgaben und Beiträge wie beispielsweise jene der Krankenversicherung. Bei einer nebenberuflichen Selbstständigkeit zahlt primär Dein Arbeitgeber diese Abgaben und Du nur einen kleinen Teil. Bei einer 100%igen Selbstständigkeit kommt jedes Quartal ein Erlagschein der SVS mit mindestens EUR 400,- auf Dich zu.
Eine nebenberufliche Selbstständigkeit kann Dir helfen, Dein Business einfacher und sogar schneller aufzubauen. Klingt merkwürdig, ist aber so. Warum? Weil Du beispielsweise Deinen Lohn bzw. Dein Gehalt das Du von Deinem Arbeitgeber bekommst, dafür verwenden kannst, eine Website aufzubauen, Software-Lizenzen zu bezahlen und vor allem ein Werbebudget aufzubauen. Werbung ist das A & O um Kunden zu finden. Und Werbung kostet.
Gehe bitte NICHT davon aus, dass Posts auf Facebook, Instagram, TikTok oder wo auch immer, von Deinen Freunden und Bekannten geliked und geteilt werden und Du dadurch neue Kunden findest. Das ist eine falsche Annahme und KEIN SICHERES Marketingkonzept. Wenn Du wirklich Kunden erreichen möchtest, dann plane ca. EUR 500,- pro Monat an Werbung ein. Nur so kannst Du wirklich ein Business aufbauen.
Einzelunternehmen gründen: Firmenbuch und e.U.
Wenn Du ein Einzelunternehmen gründest, so musst Du dich erst ab der Erreichung der Rechnungslegungspflicht in das Firmenbuch eintragen. Die aktuelle Grenze (2023) dieser Rechnungslegungspflicht liegt derzeit bei einem Jahresumsatz von mehr als EUR 1.000.000,- in einem Jahr oder mehr als EUR 700.000,- in zwei aufeinanderfolgenden Jahren.
Du kannst Dich allerdings freiwillig in das Firmenbuch eintragen. Diese Eintragung UND jede Änderung (Adresse, Kontaktdaten, etc.) kostet jedoch. Dafür hast Du als Einzelunternehmen das Privileg einen Fantasienamen als Firmenbezeichnung zu führen. Ohne diese Eintragung ist dies nur in Verbindung mit deinem zusätzlich voll angegebenen Namen möglich.
Beispiel eines Firmennamens ohne Firmenbucheintrag: Muster Haustechnik, Max Muster
Beispiel eines Firmennamens mit Firmenbucheintrag: Blitz Blank Haustechnik e.U.
Die Abkürzung e.U. bedeutet in diesem Fall „eingetragenes Unternehmen“ und darf nur in diesem Zusammenhang verwendet werden. Ist dein Unternehmen also nicht im Firmenbuch eingetragen, so darfst du die Abkürzung „e.U.“ nicht anführen. Es handelt sich dabei NICHT um die Abkürzung „Einzelunternehmen“ – wie auf so manchen Blogs irreführend angegeben ist.
Persönliche Empfehlung von uns: Für den Start von so manchen Einzelunternehmen ist ein Eintrag in das Firmenbuch wohl nicht notwendig. Es verursacht Kosten und muss bei jeder Änderung kostenpflichtig aktualisiert werden. Kunden ist es meist ebenso egal, ob das Unternehmen „Blitz Blank Haustechnik e.U.“ oder „Muster Haustechnik, Max Muster“ heißt. Es kommt letzendlich auf die Qualität und das Preis-/Leistungsverhältnis an. Zudem kannst Du jederzeit einen Eintrag in das Firmenbuch vornehmen und Dein Unternehmen „umtaufen“.
Kosten und Steuern
Sobald Du ein Einzelunternehmen gegründet hast, werden natürlich Kosten und Steuern fällig. Vor allem bist Du als Unternehmen bei der Wirtschaftskammer ein (verpflichtendes) zahlendes Mitglied. Diese Gebühren werden Dir vorgeschrieben, wobei die Beiträge der SVA (Sozialversicherung der Gewerblichen Wirtschaft) davon die Krankenversicherung, Pensionsversicherung und Selbstständigenvorsorge ermitteln.
Du kannst Dich von diesen Beiträgen unter gewissen Umständen auch ausnehmen lassen. Dafür kann Dich Dein Steuerberater genauer informieren, den wir Dir empfehlen und der natürlich ebenso bezahlt werden muss.
Achtung: Die oben erwähnten Beiträge (SVA) starten in der Regel ab rund EUR 400,-/Quartal – Berücksichtige diese Beiträge ebenfalls in Deiner Planung und Kostenrechnung. Eine deutliche Reduzierung erhältst Du, wenn Du – wie erwähnt – Dein Einzelunternehmen neben einer fixen Anstellung im Nebenerwerb aufbaust, da dann der Großteil dieser Beiträge von Deinem Arbeitgeber bezahlt wird. Allerdings musst Du das Einverständnis erhalten, dass Du neben Deinem ursprünglichen Arbeitsverhältnis eine eigene Firma gründest. Dies kann Dir Dein Arbeitgeber nämlich verweigern.
In der Regel hast Du zudem noch Steuern zu sammeln und abzuführen. Meistens gilt ein Steuersatz von 20%. Leistungen Die Du also verrechnest, musst Du zusätzlich mit 20% Umsatzsteuer verrechnen und an das Finanzamt abführen. Dafür kannst Du allerdings auch eine so genannte Vorsteuer geltend machen. Das bedeutet, Du kannst Dir die Steuer auf Leistungen & Produkte die Du für Deine Firma beziehst, vom Finanzamt zurückholen.
Ein guter Steuerberater klärt Dich genau auf, was das bedeutet und ob für Dich eine sogenannte Kleinunternehmerregelung Sinn macht. Kann Dir Dein Steuererklärer das nicht erklären oder Dich dabei umfassend entsprechend beraten, dann suche Dir einen neuen. Das meinen wir ernst! Er/sie ist Dein primärer Kontakt, wenn es um das Thema Finanzen und Steuern geht. Ist hier keine Kommunikation möglich, dann schadet das auf kurz oder lang Deinem Unternehmen.
Online-Shop und Sichtbarkeit
Ob Du es glaubst oder nicht, der Erfolg Deines Unternehmens hängt kaum von Deinem Businessplan, sondern viel mehr von der Sichtbarkeit ab. Du kannst noch so viele Ausgaben und Einnahmen kalkulieren, wenn Dein Unternehmen, Dein Produkt und Deine Dienstleistung nicht gesehen und gefunden wird, so bist Du innerhalb von kürzester Zeit pleite. Das ist ein Fakt.
Wir unterstützen wir Dich mit SHOMUGO betreffend Online-Shop, Markenauftritt und Sichtbarkeit. Kontaktiere uns einfach für ein individuelles Angebot, damit wir gemeinsam wachsen und Dich unterstützen können. StartUps genießen bei uns besondere Privilegien, weil wir der Meinung sind, dass es viel mehr Wettbewerb und herausragende Ideen geben sollte.
Bitte vernachlässige nie das Thema Sichtbarkeit. Wer Dich nicht kennt, wird bei Dir nichts kaufen. Mach Dir das bewusst und erarbeite eine Strategie samt Budget, damit Du von Anfang an an Deiner Sichtbarkeit und Reichweite arbeitest.
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Ein Businessplan ist K*cke
Wer ein Unternehmen oder ein Einzelunternehmen gründen möchte wird immer wieder mit einem Businessplan konfrontiert. Das hatten wir ebenso und haben eine Vielzahl an Stunden in dieses Dokument gesteckt. Natürlich war damit auch ein Finanzplan gekoppelt, der am Anfang etwas positiv gestaltet wurde und nach entsprechenden Feedback drastisch nach unten korrigiert wurde. Trotzdem – Insiderwissen – spuckte der Finanzplan nach ca. 2 Jahren einen Umsatz pro Monat mit EUR 90.000,- aus. Davon ca. 5-10% Gewinn. Die Realität war eine ganz andere: Nach einem Jahr ca. 400,- Umsatz und 0% Gewinn, im zweiten Jahr sogar EUR 8.000,- Verlust.
Was wir damit sagen möchten: Investiere nicht zuviel Energie in einen Businessplan und in einen Finanzplan. Papier ist geduldig. Wir haben unseren Businessplan folgenden Gruppen vorgestellt: Banken, Businessberatern, Anwälten und Partner. Feedback aller Gruppen: „Wow. Also das wird sicher ein Erfolg und die Leute werden euch die Tür eintreten“.
Nope. Eben nicht. Warum nicht? Weil wir mit unserem Businessplan und Finanzplan auf den Punkt „Werbung“ und „Werbungskosten“ nahezu vergessen haben, bzw. diesen aus dem einkommendem Umsatz sicherstellen wollten. Doch auch hier beißt sich die Katze in den Schwanz: Wenn kein Umsatz reinkommt, dann kannst Du keine Werbung finanzieren. Kannst Du keine Werbung finanzieren, dann kommen keine neue Kunden und kein Umsatz.
Das ist unser Resumee in dieser Geschicht.
Nichts desto trotz machen wir weiter. Wir haben begonnen und wir haben eine Vision, die sich langsam aber sicher erfüllen wird. Wir unterstützen jeden, der ebenso eine Vision hat und an sich selbst glaubt. Doch wir unterstützen Dich aktiv dabei. Aus diesem Grund haben wir ein kostenloses Starter-Paket wo Du ohne Risiko starten kannst.
Warte also nicht auf bessere Zeiten mit Deiner Idee.
Starte noch heute und erreiche Außergewöhnliches.